Archiv der Kategorie: Info Ticker

Kurzinformationen zu Vereinsaktivitäten

REF Info 2009_03

Landgericht Frankfurt/Main weist Klage der REF ab!

Per Urteilsverkündung hat die 13. Zivilkammer des Landgerichts Frankfurt/Main am 19. März 2009 die Klage unseres Vereins auf Feststellung der Unwirksamkeit der von der DB erneut ausgesprochenen Vertragskündigung abgewiesen. Ein außergerichtlicher Vergleich ist zuvor trotz intensiver Bemühungen der REF nicht zustande gekommen. Auch ist das Gericht der Bitte unseres Vereins, den Verkündungstermin zu verschieben, um mehr Zeit zur Findung solch einer Lösung zur Verfügung zu haben, nicht nachgekommen, sondern der Darstellung der DB gefolgt, dass keine Aussicht auf ein derartige Regelung bestünde. Das weitere Vorgehen des Vereins wird nach Eingang der Urteilsbegründung in Absprache mit Rechtsanwalt Fischer aus Frankfurt/Main erfolgen.

Eike Snoyek
2. Vorsitzender

REF Info 2009_02

Mündliche Verhandlung vor dem Landgericht Frankfurt/Main

Am 26.02.2009 fand vor der 13. Zivilkammer des Landergerichts Frankfurt/Main die mündliche Verhandlung bezüglich der erneuten Vertragskündigung durch die Deutsche Bahn AG (DB AG) statt. Neben einer Tatbestandsaufnahme wurde durch das Gericht auch die Frage aufgeworfen, ob die Parteien noch Chancen einer außergerichtlichen Einigung in der Sache sehen. Rechtsanwalt Fischer hat die grundsätzliche Bereitschaft der Rendsburger Eisenbahnfreunde (REF), eine solche Lösung herbeizuführen, ausführlich dargelegt und begründet. Die REF werden der DB AG dazu unverzüglich ein Gesprächsangebot und konkrete Vorschläge unterbreiten. Sollten diese nicht zum Erfolg führen, ist mit der Urteilsverkündung am 19.03.2009 zu rechnen.

Eike Snoyek
2. Vorsitzender

REF Info 2009_01

Bewegung tut Not …

Um stillstandbedingte Schäden an den Triebwerken unserer Fahrzeuge zu verhindern, wurden am gestrigen Samstag (07. Februar 2009) sämtliche Lokomotiven einmal im Bw-Bereich bewegt. Bei den Diesel-Lokomotiven wurde darüber hinaus der Zustand der Batterien sowie Stand und Frostsicherheit des Kühlwassers überprüft. Nachdem beim Werkstattgebäude „Einfeld” sowohl die provisorische Reparatur des undichten Daches, als auch die Instandsetzung der defekten Heizungsanlage abgeschlossen werden konnte, begannen einige aktive Vereinsmitglieder damit, diesen Bereich gründlich zu säubern und wieder seiner eigentlichen Funktion zuzuführen.

Derweil sind die organisatorischen Vorbereitungen für den Verhandlungstermin beim Landgericht Frankfurt/Main am 26. Februar 2009 wegen der aus Sicht des Vereins wiederholt unrechtmäßigen Kündigung der Verträge mit dem DB Museum abgeschlossen. Mit großer Aufmerksamkeit beobachtet der Verein in diesem Zusammenhang die öffentlichen Berichterstattungen über den so genannten „Datenskandal” bei der Deutschen Bahn AG …

Eike Snoyek, stellv. Vorsitzender

Für die Rangierarbeiten im Bw Neumünster wurde am 07.02.2009 „Siglinde” alias 323 525-6 eingesetzt
Zu den Protagonisten im Bw Neumünster zählten gestern neben dem Technischen Leiter der REF Philip Thetens und Lokomotivführer Günter Alsleben auch das jüngste aktive Vereinsmitglied Daniel Klaus.
Nach Beendigung der Arbeiten versorgte unsere
„Bw-Mutter” Ulla Jenning 12 aktive Vereinsmitglieder mit Rührei und Speck.

Galerie 012 100-4 unterwegs

012 100-4 unterwegs …

Unser Neujahrsgruß 2009 zeigte ein stimmungsvolles Winterbild unseres Lesers Matthias Körner. Freundlicherweise hat er uns noch ein paar Aufnahmen von Einsätzen aus den Jahren 2004 und 2005 zur Verfügung gestellt, wofür uns herzlich bedanken. Nachfolgende Fotos möchten wir unserer Leserschaft nicht vorenthalten:

012 100-4 passiert am 26.11.2005 das Stellwerk Winsen/Luhe.
Imposant legt sich die Schnellzugdampflok am gleichen Ort in die Kurve.
Fast jede Fahrt führt die 012 100-4 über die Verbindungsbahn zwischen Hamburg-Hauptbahnhof und Hamburg-Altona, wie auch hier 2004.
Von der Altmannbrücke hat man einen guten Blick auf die tiefer gelegenen Gleise des Hamburger Hauptbahnhofs.
012 100-4 bei Stelle unterwegs auf der Güterbahn in Richtung Bremen.

Jahresrückblick 2008

Rückblick 2008 – Ausblick 2009

Auch wenn im Jahr 2008 keine Einsätze mit der 012 100-4 durchgeführt werden konnten, gibt es für unseren Verein überhaupt keinen Grund, sich bezüglich dessen, was im zu Ende gehenden Jahr geleistet wurde, zu verstecken. Im Gegenteil, unsere aktiven Vereinsmitglieder haben sich von dem leidigen Konflikt mit dem DB Museum in keiner Weise demoralisieren lassen, sondern nach dem Motto „Jetzt erst recht!” beachtliches geleistet. Und zwar nicht nur ausnahmslos an jedem Samstag innerhalb des Berichtszeitraums, sondern auch an diversen zusätzlichen Tagen.

Über die Wintermonate wurde üblicherweise witterungsbedingt „Innendienst” versehen. Von den beiden Archivräumen konnte einer neu tapeziert und mit neu beschafftem Mobiliar ausgestattet werden. Dort werden Eisenbahnzeitschriften, Fachliteratur, Bilder, Zeitungsausschnitte und sonstige Gegenstände archiviert. Auch das Büro wurde etwas umgestaltet und mit neuer Kommunikationselektronik versehen. Eine gründliche Reinigung erfuhren derweil die Spind- und Duschräume im Keller der Lokleitung. An trockenen Tagen rückte unser „kettensägendes Vegetationsteam” meterhohen Birken und anderem Wildwuchs auf unserem Bahngelände zu Leibe. Wie in jedem Jahr wurde nach Ablauf der Frostperiode die Entkonservierung unserer Fahrzeuge vorgenommen, wobei das bei den Lokomotiven 012 100-4 und 215 122-3 mit einem recht beträchtlichen Aufwand verbunden ist und auch nur von unseren staatlich geprüften Kesselwärtern ausgeführt werden darf. Leider kamen die genannten Fahrzeuge danach aus bekannten Gründen nicht zum Einsatz.

Während der Wintermonate wurden die Archivräume in der Lokleitung des Bw Neumünster grundlegend saniert.
Die 012 100-4 stand im Jahr 2008 lediglich am 22. März zum Zweck ihrer Entkonservierung für einen Tag unter Dampf.

Auch die Anfang April erfolgte erneute Vertragskündigung durch die Deutsche Bahn hielt uns nicht davon ab, weiter mit Hochdruck an den Anlagen, Gebäuden und Fahrzeugen des Bw Neumünster zu arbeiten. Vorrangig beschäftigten wir uns zunächst mit den Lokomotiven 082 008-4 und 094 692-1, welche Anfang Juni anlässlich der Großveranstaltung „Kiel unter Volldampf” in der Landeshauptstadt am Bollhörnkai ausgestellt werden sollten. Die 82er wurde aus diesem Anlass optisch der von uns gepflegten „Epoche IV” angepasst. Leider durfte die Lok wegen eines kritischen Maßes (vordere Pufferhöhe über Schienenoberkante) nicht nach Kiel überführt werden, so dass wir dorthin nur mit der 94er fahren konnten. Entscheidend war für uns aber, dass sich überhaupt wieder einmal eine Gelegenheit eröffnete, uns in der Öffentlichkeit zu präsentieren. Und nicht unerwähnt bleiben soll in diesem Zusammenhang die konstruktive Zusammenarbeit sowohl mit dem Veranstalter, der Firma CEA Flensburg, als auch mit der Regionalbahn Schleswig-Holstein, welche als Eisenbahn-Verkehrsunternehmen für die Hin- und Rücküberführung unserer preußischen T 16.1 verantwortlich zeichnete.

Die 082 008-4 wurde 2008 in den beim Bw Neumünster gepflegten optischen Zustand der so genannte „Epoche IV” versetzt.

Die Sommermonate wurden schwerpunktmäßig dazu genutzt, die Gebäude instand zu setzen. Auch hier steht unser Verein vor der schwierigen Situation, dass das DB Museum als Mieter der gesamten Anlage nicht bereit ist, für die Beseitigung der Baumängel zu sorgen. Im Rahmen unserer Möglichkeiten konnten wir jedoch immerhin die Westwand des Lokleitungsgebäudes neu verfugen. Derweil wurde unser Fahrzeugbestand um ein Exponat reduziert. Am 18. Juni trat die Lokomotive V 20 036 per Tieflader ihre Rückreise nach Glückstadt an, wo sie nun von dem Verein „Freunde der Marschbahn e.V.” betreut wird.

Betriebsmaurer Sparr beim Verfugen des sanierungsbedürftigen Mauerwerks der Lokleitung.

Leider nur vereinsintern und demzufolge nicht öffentlich haben wir am 13. September das Jubiläum „30 Jahre Museumslokomotive 042 271-7” begangen. In zahlreichen Arbeitsstunden wurde unsere vereinseigene Lokomotive zuvor nicht nur äußerlich auf Hochglanz gebracht, auch die Rauch- und Heizrohre des Kessels wurden einmal gründlich gereinigt. Wie bereits für die 82er und die 94er haben wir anlässlich dieses Jubiläums auch für unsere 042 271-7 einen so genannten „Flyer” aufgelegt, in welchem die Geschichte der jeweiligen Lokomotive sowie die Baureihe, welcher sie entstammt, in Wort, Skizze und Bildern dargestellt wird.

Am 13. September 2008 stand die 042 271-7 wieder einmal ganz im Mittelpunkt des REF-Vereinsgeschehens. Auf den Tag genau 30 Jahre zuvor wurde diese Lokomotive vom Bw Rheine nach Rendsburg überführt.

Blitzblank sauber und trocken hatten wir schließlich den Kessel der 012 100-4 am 29. September dem Sachverständigen Achim Decker vom Dampflokwerk Meiningen vorzustellen. Das DLW war vom DB Museum mit der Durchführung einer inneren Untersuchung nach § 33 der Eisenbahn Bau- und Betriebsordnung beauftragt worden, um dadurch die Frist des Druckbehälters um ein Jahr verlängern zu können. Leider erfüllte sich nicht unsere Hoffnung, dass es sich bei dieser Maßnahme um ein Indiz dafür handeln könnte, dass die DB doch noch an einer einvernehmlichen Lösung zur Beilegung des Konflikts interessiert sein könnte. Eine entsprechende Anfrage von unserer Seite wurde vom DB Museum in Nürnberg rigoros abschlägig beschieden. Immerhin ist aber durch den betreffenden Schriftwechsel dokumentiert worden, dass die DB den langfristigen betriebsfähigen Erhalt der 012 100-4 vorgesehen hat. Mittlerweile sind alle im Bw Neumünster beheimateten historischen Fahrzeuge wieder winterfest gemacht worden. An den besonders beschädigten Dächern der Hochbauten „Öl-Lager” und „Werkstatt Einfeld” haben wir notdürftige Reparaturen vorgenommen, so dass dort zumindest keine Feuchtigkeit mehr durch diese Bereiche in die Räume eindringen kann.

Die schadhafte Heizung im Werkstattgebäude „Einfeld“ wurde durch die REF ebenso instandgesetzt, wie das Dach dieses Hochbaus.

Während unserer samstäglichen Arbeitseinsätze war das Bw Neumünster stets auch für Besucher geöffnet. Zwar waren es nicht an jedem Wochenende hunderte von Menschen, die sich anmeldeten, aber einzelne Gruppen, Familien mit Kindern oder auch Eisenbahnfreunde aus fernen Gefilden konnten wir allenthalben bei uns begrüßen. Was mit dem kürzlich vom DB Museum verhängten Besuchsverbot bezweckt werden soll, blieb uns bislang verborgen. Wir gehen aber davon aus, dass auch das in Kürze beleuchtet, und danach nicht mehr länger aufrecht zu halten sein wird.

Für das zu Ende gegangene Jahr 2008 können wir also aus unserer Sicht durchaus eine stolze Bilanz ziehen, denn immerhin sind wieder mehr als 5000 ehrenamtlich geleistete Stunden zusammengekommen. Dieses Engagement, gepaart mit handwerklichem und eisenbahnspezifischem Fachwissen hat die Existenz unseres Vereins „Rendsburger Eisenbahnfreunde e.V.” trotz teilweiser doch sehr widriger Umstände nie in Gefahr bringen können. Ich bin fest davon überzeugt. dass mit der Fortsetzung dieses Einsatzes demzufolge auch unsere Zukunft gesichert sein wird.

Wie bereits an anderer Stelle ausführlich dargelegt, haben die REF beim Landgericht Frankfurt/Main erneut eine Feststellungsklage auf Unrechtmäßigkeit der von der DB ausgesprochenen Vertragskündigung einreichen lassen. Auch über die maßgeblichen Gründe, welche den Vereinsvorstand zu diesem Schritt bewogen haben, ist in unserer Berichterstattung tiefgründig eingegangen worden. Mehrfach hatte unser Verein die Rücknahme der Klage für den Fall angeboten, dass die Kündigung des Vertrages zurückgenommen und die Wiederaufnahme der Kooperation, möglicherweise auch auf einer völlig anderen, als der bisherigen Basis, wieder aufgenommen werden kann. Doch das DB Museum bzw. die Rechtsabteilung der DB lehnte diese Angebote stets rigoros ab und stellte klar, dass sie an der Vertragskündigung festhalte. Auch eine persönliche Einladung an den neuen Kaufmännischen Leiter des DB Museums, Jörg Brewe, sich vor Ort im Bw Neumünster ein Bild über die Situation zu machen, wurde rigoros abschlägig beschieden. Stattdessen erteilte Herr Breuninger vom DB Museum unserem Verein Mitte November ein Verbot, Besuchern das Betreten des Museumsgeländes im Bw Neumünster zu gestatten. Kurzum: Es besteht offensichtlich kaum eine Chance, die DB zu einer außergerichtlichen Beilegung des Konflikts zu bewegen. Inwieweit demzufolge überhaupt noch Hoffnung auf eine Abwendung des Gerichtsverfahrens bestehen kann, vermag an dieser Stelle nicht beurteilt zu werden. Ein solch wünschenswerter Schritt setzt eben nicht nur unverbindlich erklärte Gesprächsbereitschaft, sondern den ernsten Willen zu einer gütlichen Einigung voraus. Sollte sich unverhofft noch solch eine Lösung abzeichnen, wird unser Verein hierauf unverzüglich und vorbehaltlos eingehen.

Das Landgericht Frankfurt/Main hat nach Eingang der Klageerwiderung durch die Deutsche Bahn AG beiden Parteien nochmals die Gelegenheit eröffnet, Stellung zu den schriftsätzlichen Einlassungen der jeweiligen Gegenseite zu beziehen. Der Termin für die mündliche Verhandlung ist schließlich auf Donnerstag, den 26. Februar 2009 festgesetzt worden.

Volker Siewke, 1. Vorsitzender

REF Info 2008_23

Advent, Advent … kein Lichtlein brennt.

Zumindest in diesem Jahr zur Vorweihnachtszeit im Bw Neumünster. War es noch bislang bei uns üblich, zur Adventszeit ein familienfreundliches Weihnachtsfest bei Kaffee und Kuchen, Bratwurst und Glühwein neben der für Führerstandsmitfahrten angeheizten Dampflokomotive zu feiern, hat das DB Museum diese Veranstaltung nun mit dem Besuchsverbot für unser Museumsgelände unterbunden. Während wir uns stattdessen mit Geduld üben und auf die häufige Frage nach dem diesjährigen Advents-Öffnungstag immer abschlägig antworten müssen, wurde immerhin am Standort Koblenz-Lützel des DB Museums zum 1. Advent ein Nikolausfest abgehalten. Wer nicht persönlich dabei sein konnte, hat die Gelegenheit, sich unter www.myvideo.de (externes Amateurvideo) einen Eindruck von dieser Veranstaltung zu verschaffen.

Mit einem Bild vom 03. Dezember 2006 möchten wir nicht nur an unsere Weihnachtsfeste im Bw Neumünster erinnern, sondern allen Freunden unseres Vereins ein gesegnetes Christfest sowie ein erfolgreiches Neues Jahr 2009 wünschen.

Volker Siewke – Eike Snoyek – Thomas Boldt – Jörg Hübner – Philip Thetens

REF Info 2008_22

DB Museum verhängt Besuchsverbot für das Bw Neumünster!

Mit Datum 17. November 2008 hat das DB Museum unserem Verein untersagt, Besuchern künftig die Besichtigung der Fahrzeugsammlung im Bw Neumünster zu gestatten. In dem vom Sammlungsleiter des DB Museums, Herrn Breuninger, unterzeichneten Schreiben ist auf einen Bericht auf der REF-Internetseite vom 25. Oktober 2008 Bezug genommen worden, in welchem wir dargelegt hatten, dass nach wie vor zahlreiche Besucher Interesse an den Lokomotiven und Anlagen zeigten und insbesondere an Wochenenden die Gelegenheit zur Besichtigung des Bw Neumünster nutzten.

Nachdem Herr Breuninger bereits die Durchführung von Öffnungstagen sowie kulturellen Veranstaltungen wie den „Kunstflecken” verboten hatte, sollen nun auch einzelne Eisenbahnfreunde und Gruppen keinen Zutritt mehr erhalten.

Da das DB Museum Mieter des Geländes ist, werden wir uns dieser neuerlichen Weisung kaum widersetzen können und bitten alle Eisenbahnfreunde um Verständnis dafür, dass wir Besichtigungen des Bw Neumünster bis auf Weiteres nicht mehr gestatten können.

Volker Siewke, 1. Vorsitzender

Besonders unsere kleinen Eisenbahnfreunde werden traurig sein, dass sie künftig nicht mehr mit ihren Eltern die großen Lokomotiven im Bw Neumünster besichtigen dürfen.

REF Info 2008_21

Herbstimpressionen aus dem Bw Neumünster

Zahlreiche Besucher nutzten am 25. Oktober 2008 das sonnige Spätherbstwetter zu einem Besuch im Bw Neumünster. Besonders die Fotofreunde unter ihnen kamen dabei auf ihre Kosten. Phillip Thetens, Technischer Leiter der REF, bot unseren Besuchern eine Führung an und gab dabei interessante Erläuterungen zu den Fahrzeugen im Bw Neumünster und der Aufgabenstellung unseres Vereins. Derweil beschäftigten sich unsere aktiven Vereinsmitglieder mit dem Umbau des Ersatzteillagers, Ausbesserungsarbeiten am Mauerwerk der Lokleitung sowie der Neuverlegung elektrischer Leitungen im Werkstattbereich.

Volker Siewke, 1. Vorsitzender

Herbstimpression am 25.10.2008 im Bw Neumünster
Besonders die Fotofreunde unter den Besuchern kamen auf ihre Kosten.
Thorsten Stave, Olaf Zwandulla und Wolfgang Jenning sind mit dem Umbau des Ersatzteillagers beschäftigt.
Immer wieder zeigen sich die Besucher von den Lokomotiven im Bw Neumünster beeindruckt.

REF Info 2008_19

Ehre, wem Ehre gebühret!

30 Jahre Museums-Dampflokomotive 042 271-7

Den 30. Jahrestag der Überführung der 042 271-7 vom Bw Rheine nach Rendsburg am 13./14. September 1978 haben unsere aktiven Vereinsmitglieder zum Anlass genommen, das „Urgestein des Vereins” in den Mittelpunkt eines ganzen Arbeitswochenendes zu stellen. Auch wenn unsere Lokomotive derzeit nicht für den Betrieb zugelassen ist, kümmert sich unser Lok- und Werkstattpersonal ständig um den optisch wie technisch einwandfreien Zustand der immerhin roll-, bzw. schleppfähigen Maschine.

Das „Jubiläumswochenende” stand ganz im Zeichen der 042 271-7. Über 20 aktive Vereinsmitglieder fanden sich dazu im Bw Neumünster ein, viele von ihnen bereits am Freitagabend. Der Samstag begann mit einem kräftigen Frühstück, welches unsere „Bw-Mutter” Ulla Jenning hergerichtet hatte.

Der Arbeitstag am 13. September 2008 begann mit einem kräftigen Frühstück für die anwesenden aktiven Vereinsmitglieder.

Der zuvor von Lokführer Jörg Hinrichsen ausgearbeitete Arbeitsplan sah verschiedene Pflege- und Wartungsarbeiten an der Maschine vor. Besondere Widmung erfuhr dabei der Kessel, bei dem sowohl dessen Inneres, als auch die Rauch- und Heizrohre gründlich gereinigt worden sind.

Unsere Lokomotivführer Martin Altrock und Peter Martens erinnerten sich an so manche Dienstschicht auf „ihrer” 042 271-7.
Für die Reinigungsarbeiten am Kessel wurde die 042 271-7 aus dem Lokschuppen in das Bw-Vorfeld umrangiert.
Philip Thetens, Technischer Leiter der REF, hatte den schmutzigsten Job zu erledigen: Mit Druckluft befreite er die Rauchkammer vom angesammelten Ruß.

Im Anschluss an diese Arbeiten wurden noch verschiedene Farbausbesserungen vorgenommen und die Lokomotive auch von außen geputzt.

042 271-7 wieder zurück auf Gleis 19 des Lokschuppens.
Stefan Nomigkeit, genannt „Nomi”, macht es keine große Mühe, die Windleitbleche der 042 271-7 zu putzen.

Nach dem Arbeitseinsatz ließ der Vereinsvorsitzende Volker Siewke die Geschichte der 042 271-7 Revue passieren und hob dabei das außergewöhnliche Engagement des Vereins für diese wertvolle Lokomotive hervor. Alle anwesenden Vereinsmitglieder, welche sich um die 042 271-7 verdient gemacht hatten, bekamen für Ihren Einsatz eine Danksagung in Form einer kleinen Urkunde überreicht.

Der Vereinsvorsitzende Volker Siewke überreicht allen Vereinsmitgliedern, welche sich um die 042 271-7 verdient gemacht haben, eine kleine Dankurkunde. Hier dem langjährigen REF-Vorstandsmitglied Sven Grünwoldt.

Schließlich ließen die Rendsburger Eisenbahnfreundinnen- und freunde den Tag mit einer kleinen „After-Work-Party” stilvoll ausklingen.

Nach dem Arbeitseinsatz ließen die Rendsburger Eisenbahnfreundinnen und –freunde ihrer guten Laune auf einer kleinen, feinen „After-Work-Party” freien Lauf.

Und außerdem…

wurden am vergangenen Wochenende auch an der 215 122-3 Pflege- und Wartungsarbeiten ausgeführt, an der 094 692-1 die Drucklunft- und Wurfhebelbremse wieder aktiviert sowie das gesamte Gelände des Bw Neumünster von unerwünschter Vegetation befreit.

Thorsten Stave, genannt „Torte” poliert die Front der 215 122-3.
Olaf Zwandulla, genannt „Oil” geht gleich mit zwei Rasenmähern gegen den Wildwuchs zwischen den Strahlengleisen vor.

Eike Snoyek
stellv. Vorsitzender

REF Info 2008_18

Was vor fünf und dreißig Jahren geschah

In der Vereinszeitung Nr. 78 geben wir einen Rückblick auf die Jahre 1978 und 2003.
Übrigens: Unsere Vereinsmitglieder wissen mehr. Durch unsere Vereinszeitung werden sie dreimal jährlich über das aktuelle Vereinsgeschehen informiert. Weitere Informationen gibt es auf den Mitgliedsversammlungen und –treffen. Und natürlich jeden Samstag am Rande der Arbeitseinsätze im Bw Neumünster. Haben wir Ihr Interesse an einer Mitgliedschaft in unserem Verein geweckt? Dann fordern Sie doch unverbindlich Informationsmaterial über uns an. Ganz einfach per Postkarte oder E-Mail. Jetzt erst recht!

Auf gleich zwei Jahre, die für unseren Verein von Bedeutung sind, soll an dieser Stelle ein Rückblick gestattet sein. Das eine liegt fünf, das andere dreißig Jahre zurück.

1978 dürfte noch niemand geahnt haben, dass dieser unser Verein eines Tages aus der Taufe gehoben werden würde. Obgleich die Vorgeschichte dazu bereits angebrochen war. Hans-Heinrich Beisenkötter („HHB”), damaliger Bürgermeister von Rendsburg und bekennender Eisenbahnfreund, hatte die Verträge über den Ankauf der 042 271-7 mit dem Bundesbahn-Zentralamt in Minden (Westf.) bereits unter Dach und Fach gebracht und die nun vor Ort anfallenden organisatorischen Maßnahmen an den seinerzeit 20-jährigen Verfasser dieser Zeilen delegiert. Und so warteten wir gespannt auf den Überführungstermin der Lokomotive von ihrer letzten Heimat-Dienststelle, dem Bahnbetriebswerk Rheine, zu uns nach Rendsburg. Dieser wurde vom Fahrplanbüro der Bundesbahndirektion Hannover schließlich auf den 13. und 14. September gelegt. Wegen der auf 30 km/h festgesetzten zulässigen Höchstgeschwindigkeit war die etwa 450 Kilometer lange Strecke nicht an einem Tag zu bewältigen. Dem vielen Eisenbahnfreunden bekannten Ausbildungs-Lokführer Johannes Bönte vom Bw Rheine oblag es dabei, die 042 271-7 mit einer Lok der Baureihe 260 bis nach Hamburg-Harburg zu schleppen. Im dortigen Bw wurde das Gespann über Nacht abgestellt und am Folgetag bei strömenden Regen von der Reserve der Oberzugleitung Hamburg mit der 218 256-6 über Hamburg Hgbf (dort Kopfmachen), die Güterumgehungsbahn „GUM” – in Fachkreisen „Gummi” genannt – Hmb.-Eidelstedt und Neumünster bis Rendsburg überführt.

Kopfmachen in Hamburg Hgbf. Nach Ankunft aus Hamburg-Harburg setzt sich die 218 256-6 an das andere Ende der 042 271-7, um sodann die Fahrt über die Güterumgehungsbahn in Richtung Rendsburg fortzusetzen.

Foto: VS

In Rendsburg nahmen außer HHB, den gerade diensthabenden Eisenbahnern sowie dem Lokalreporter Freiwald von der Landeszeitung nur wenige Menschen Notiz von der Ankunft eines historischen Exponats, dessen Zukunft sich an jenem 14. September 1978 allenfalls erträumen ließ. Franz Krohn, gewöhnlich auf Filzlatschen über das Linoleumparkett dahinschlürfender und während der Nachtschichten Wollsocken strickender Weichenwärter vom Stellwerks „Rs” legte die Weichen von Gleis 5 über das Saatsee-Ausziehgleis nach Gleis 53, um die 042 271-7 dort zunächst abstellen zu lassen. Immerhin handelte es sich bei diesem Gleis 53 um das ehemalige Ladegleis neben dem Kohlebansen, auf dem einst die Dampflokomotiven im Bw Rendsburg ihre Betriebsstoffe ergänzten. Knapp acht Wochen verweilte unsere Lokomotive dort, immer in Sichtweite des Stellwerks „Rs”, der Rangierbude sowie Kuddel´s Kegelbahn. Danach wurde sie an einem sonnigen Novembertag – das genaue Datum ist leider nicht notiert worden – von der 260 277-9 auf den Haken und auf das Betriebsgelände der Werft Nobiskrug umrangiert worden, wo im Frühjahr 1979 mit der äußeren Aufarbeitung der Lokomotive begonnen wurde. Bis zur Gründung unseres Vereins, für die seinerzeit zweifellos schon die ersten Grundstöcke gelegt worden sind, sollten aber noch vier Jahre ins Land gehen …

An einem sonnigen Novembertag 1978 wurde die 042 271-7 von der 260 277-9 auf das Gelände der Werft Nobiskrug umrangiert.

Foto: VS

Ein Vierteljahrhundert nach dem Eintreffen der 042 271-7 in Rendsburg sah nicht nur die Eisenbahnwelt gänzlich anders aus. Unter anderem ist zwischenzeitlich der Verein „Rendsburger Eisenbahnfreunde e.V.” gegründet, die Mauer zwischen Ost- und Westdeutschland eingerissen sowie Bundes- und Reichsbahn zur Deutschen Bahn AG umgewandelt worden. Dank Ersteren und trotz Letzterem dürfte das Jahr 2003 als eines der besten in unsere bisherige, lebhafte Vereinsgeschichte eingegangen sein. Es war geprägt von einem überaus erfolgreichen Fahrtenprogramm mit der 012 100-4:

Den Start bildete am 15. Februar eine Harzfahrt ab Hannover zur Selketalbahn nach Gernrode. Dort konnten unsere Fahrgäste in den Traditionszug der „Harzer Schmalspurbahnen” (HSB) nach Alexisbad umsteigen, der mit den beiden 1898 und 1918 gebauten Malletloks 99 5901 und 99 5906-5 bespannt war. Am darauf folgenden Wochenende wurde die 012 100-4 aus gegebenen Anlass in das authentische Outfit der 1960er Jahre versetzt. Beschildert als „01 1100 – BD Kassel – Bw Kassel“ kehrte die Lokomotive nach 40 Jahren in ihr einstiges Einsatzgebiet, die Nord-Süd Strecke von Hannover nach Kassel Hbf zurück. Insbesondere bei älteren Eisenbahnfreunden, die den damals anspruchsvollen Dampflokbetrieb auf dieser Strecke noch selbst miterlebt hatten, fand diese Fahrt große Beachtung. Im Anschluss daran ging es als Leerfahrt zurück nach Neumünster. Bevor die Lok für einige Wochen zum Bw Oberhausen-Osterfeld Süd umstationiert wurde, fand zum Saisonauftakt in Hamburg am 29. März noch eine Fahrt von Hamburg nach Eckernförde statt. Die Übergabe der 012 100-4 an die Kollegen aus dem Ruhrgebiet wurde anlässlich einer Sonderfahrt von Hamburg Hbf nach Hameln am 30. März vollzogen. Während die 012 von dort aus einen Sonderzug nach Düsseldorf bespannte, wurden unsere Fahrgäste mit der 103 184-8 zurück nach Hamburg befördert. Von Oberhausen aus bespannte unsere Starlok Sonderzüge nach Amsterdam, Heidelberg und Emden.

Verkehrshalt in Kreiensen. 01 1100 – BD Kassel – Bw Kassel bespannt am 22. Februar 2003 einen Sonderzug über die Nord-Süd-Strecke von Hannover nach Kassel und zurück.

Foto: VS

Am 6. Mai konnten wir die 012 in Hannover wieder in Empfang nehmen. Im Anschluss an eine Fahrt mit einem kurzen Zug vom Messebahnhof Laatzen nach Hannover Hbf, in dem für Werbezwecke die leibhaftigen Figuren aus der Sesamstrasse mitreisten, fuhren wir Lz nach Neumünster. Nach knapp zweiwöchiger Standzeit, welche genutzt werden musste, um die defekte Kolbenspeisepumpe gegen die der 042 271-7 zu tauschen, kam die 012 100-4 vor dem von unserem Verein organisiertem Sonderzug „Hermann Löns” von Kiel Hbf nach Soltau (Han.) und zurück zum Einsatz. Auf der Hinfahrt wurde die landschaftlich einmalig schöne Strecke über Plön – Lübeck – Ratzeburg – Mölln – Büchen – Lauenburg nach Lüneburg gewählt, zurück ging es traditionell über die Heidebahn und Hamburg Hbf. Diese gelungene Himmelfahrtstour wurde übrigens vom NDR-Fernsehen begleitet.

Als nächstes stand am 01. Juni wieder einmal der legendäre „Schimmelreiter” auf dem Programm, der ursprünglich nach Westerland/Sylt verkehren sollte, aufgrund der dichten Fahrplanlage zwischen Niebüll und Westerland jedoch nach Dagebüll-Mole umgeleitet werden musste. Ab Niebüll übernahm eine V-Lok der Nordfriesischen Verkehrsbetriebe AG den Zug bis Dagebüll-Mole, wo Schiffsanschluss nach Wyk auf Föhr bestand. Um die 012 100-4 für die Rückfahrt drehen und restaurieren zu können, wurde die Lokomotive in Autozüge nach Westerland/Sylt und zurück eingestellt. Auf der Rückfahrt hatte die Maschine dabei als Vorspannlok die gesamte Zugleistung des 654 Meter langen und 1189 Tonnen schweren AE 13551 zu übernehmen. Da zu diesem Zeitpunkt die Kanalhochbrücke Hochdonn noch nicht wieder für die Baureihe 01.10 freigegeben war, fuhr der „Schimmelreiter” auch auf seiner Rückfahrt wieder über die topografisch äußerst anspruchsvolle und landschaftlich sehr schöne Strecke Heide (Holst.) – Neumünster.

Am 14. Juni hatte die 012 100-4 einen Sonderzug von Hamburg zur „Internationalen Gartenschau” (IGA) nach Rostock – Lütten Klein zu bespannen. Leider erlitt die Lok dabei auf der Rückfahrt in Hamburg-Bergedorf einen Schaden am hinteren Lager der mittleren Treibstange. Unsere Fahrgäste konnten mit der S-Bahn Hamburg Hbf erreichen, die Dampflok mussten wir mit einer E-Lok nach Hmb.-Eidelstedt schleppen, wo das defekte Lager ausgebaut und Technikern des Dampflokwerk Meiningen zur Instandsetzung übergeben wurde. Am Dienstag dem 17. Juni fuhren wir die Lok mit lahmgelegtem mittlerem Triebwerk ins Bw Neumünster. Nach Wiedereinbau des instandgesetzten Lagers wurde am 26. Juni eine Probefahrt mit 5 Wagen Anhängelast und 140 km/h von Neumünster nach Wrist und zurück durchgeführt. Die Lok funktionierte wieder einwandfrei und konnte bereits zwei Tage später vor einem Sonderzug von Hamburg nach Berlin eingesetzt werden. Zwischenzeitlich erreichte uns eine schlechte, aber auch eine ausgesprochen gute Nachricht: Während die DB Netz AG ein Fahrverbot auf der Klappbrücke Lindaunis (Strecke Kiel – Flensburg) für die Baureihe 01.10 erteilte, hob das Wasserstraßen-Maschinenamt Rendsburg ein solches für die Kanalbrücken Hochdonn und Rendsburg nach vorangegangenen Instandsetzungsarbeiten an diesen Bauwerken wieder auf. Somit konnte die traditionelle Fahrt zum Flensburger „Dampf rundum” am 12. Juli über die Rendsburger Hochbrücke stattfinden.

Nach einem Werkstatt-Wochenende, an dem im Rahmen der regelmäßigen Fristarbeiten u.a. eine Kesselwäsche ausgeführt wurde, war für den 26. Juli bereits der nächste Einsatz für unsere 012 disponiert und zwar mit dem beliebten Sonderzug „Zugvogel” von Hamburg nach Puttgarden auf der Insel Fehmarn. Zum Glück war es noch möglich, das Gleisdreieck in Burg-West zu befahren, sodass sowohl auf der Hin-, als auch auf der Rückfahrt in Vorwärtsstellung gefahren werden konnte. Am 03. August ging es dann noch einmal mit dem „Schimmelreiter” nach Westerland/Sylt. Zwar stand an diesem Tag eine Trasse von Niebüll nach Westerland zur Verfügung, diese lag jedoch so früh, dass der „Schimmelreiter” auf der Hinfahrt zwischen Hamburg Hbf und Heide (Holst) mit der V 200 007 bespannt wurde, um dort auch die leer von Neumünster zugeführte 012 100-4 zu wechseln. Die Rückfahrt fand dann aber nach jahrelanger „Abstinenz” endlich wieder einmal klassisch über Marschbahn, sprich die Kanalhochbrücke Hochdonn statt.

Eine ganz besondere Fahrt stand am Wochenende 16./17. August auf dem Programm: Wir besuchten das DSB-Museum in Odense auf der Insel Fünen. Von Hamburg Hbf bis zum Grenzbahnhof Padborg bespannte die 012 100-4 den Zug, am Schluss lief die V 200 007 leer mit. Da in Dänemark Schlussloks nicht erlaubt sind, musste die V 200 in Padborg während des Wasserhaltes an die Zugspitze unrangiert werden, die 012 wurde als Vorspannlok davor gekuppelt und durfte mit einer Ausnahmegenehmigung an der Spitze dieses Zuges unter Umfahrung des Bahnhofs Fredericia bis Odense fahren. Im dortigen Eisenbahnmuseum hatte man uns einen großartigen Empfang bereitet. Während der Sonderzug am selben Abend wieder zurück nach Hamburg fuhr (bis Padborg wurden der V 200 007 nicht weniger als 3 historische Dieselloks der Baureihe „My” vorgespannt), verblieb die Dampflok auf Fünen und bespannte am Folgetag mehrere Pendelzüge zwischen Odense und Nyborg. Abends wurde sie dann von einer „My” Tender voraus bis Fredericia und von dort vorwärts nach Padborg geschleppt. Hier trennten wir uns von unserer dänischen Vorspannlok und setzten Leerfahrt nach Neumünster alleine fort. Zu erwähnen sei noch, dass unser dänischer Lokführer-Kollege John Armstrong die 012 100-4 während des gesamten Dänemark-Einsatzes äußerst professionell und gekonnt gefahren hat. Ledermütze ab, John!!!

17. August 2003: 012 100-4 während eines Betriebsaufenthaltes in Fredericia/DK.

Foto: VS

Zwei nichtöffentliche Fahrten fanden ebenfalls noch im Monat August statt. Am 28. befuhr die 012 100-4 dabei ungewohntes Terrain: Mit einem Sonderzug zum „ZDF-Hansetreff” ging es ab Hamburg-Altona über Dammtor und Hamburg Hbf nach Hamburg-Süd und weiter auf den Gleisen der Hamburger Hafenbahn über Wilhelmsburg über die Peute auf das Fabrikgelände der Norddeutschen Affinerie. Am Tag darauf hatten wir die Ehre, anlässlich einer Loktaufe der Firma LDS die Festgesellschaft mit zwei Speise- und einem Gesellschaftswagen von Eutin über Kiel=Meimersdorf nach Hamburg und abends von Hamburg über Lübeck zurück nach Eutin zu befördern. Auch wenn dieser 29. August total verregnet war, hat diese Fahrt bei unseren Gästen großen Anklang gefunden. Und wenn die Fahrgäste zufrieden sind, sind wir auch zufrieden.

Am 20. September wurde bundesweit der „Bahntag” durch die Deutsche Bahn AG gefeiert, in Neumünster sowohl im Ausbesserungswerk, als auch bei uns im Bw. Natürlich kam aus diesem Anlass die 012 100-4 zum Einsatz, sie bespannte einen Sonderzug nach Hamburg-Eidelstedt, wo das ICE-Werk zur Besichtigung geöffnet war. Für dessen Besucher fuhr die 012 einmal von Eidelstedt über Lokstedt, Barmbek, Horn, Rothenburgsort, Hauptbahnhof, Dammtor und Langenfelde rund um die Stadt Hamburg zurück nach Eidelstedt. Danach ging es in flotter Fahrt retour nach Neumünster. Am Folgetag stand noch eine Themenfahrt von DB Nostalgiereisen auf dem Programm, es ging von Hamburg über Lübeck nach Kiel. Während eine rumänische Tenderlok den Sonderzug von Kiel zum Schönberger Strand und zurück beförderte, fuhr die 012 leer ins Bw Neumünster, um dort restauriert und gedreht zu werden. Schließlich kam 012 100-4 am 11. Oktober noch vor einem Sonderzug von Hamburg nach Bremerhaven-Lehe zum Einsatz.

Den Abschluss des kilometerintensiven Fahrtenprogramms 2003 bildeten nicht weniger als drei Nikolausfahrten, am 29. November von Hamburg nach Wismar, am Folgetag von Hamburg nach Uelzen sowie eine von unserem Verein am 13. Dezember veranstaltete Sonderfahrt von Neumünster über Kiel-Meimersdorf und Plön zum Weihnachtsmarkt nach Lübeck. Die Rückfahrt erfolgt über Bad Oldesloe und Hamburg Hbf. Am 14. Dezember war die Lok dann noch einmal bei unserem Weihnachtsfest im Bw Neumünster zu bewundern, danach wurde sie dem Dampflokwerk Meiningen zugeführt, wo eine neue Zugsicherungsanlage der Bauform PZB 90 eingebaut, sowie einige Bedarfsreparaturen ausgeführt wurden.

Bei allen hier aufgeführten Fahrten hatte sich unser Verein nicht nur um die Zuglokomotive, sondern auch um das leibliche Wohl unserer Fahrgäste gekümmert. In der Regel kam der Mitropa-Speisewagen WRm 51 80 88-70 207-2 zum Einsatz, bei einigen Fahrten wurde zudem der in Nürnberg beheimatete Vorkriegsspeisewagen „WRü” bzw. der historische Gesellschaftswagen (gerne und zutreffend „Thekenwagen” genannt!) zur Verstärkung mitgegeben. Darüber hinaus war unser Mitropa-Speisewagen dreimal in Züge eingereiht, die nicht mit der 012 100-4 bespannt waren. So am 3. Mai auf der Fahrt von Hamburg nach Wolsztyn in Polen, wo sich die Lübecker V 200 007 und die in Berlin stationierte 52 8177-9 als Zuglok abwechselten, am 28. September in der sonntäglich verkehrenden „Sylter Welle” von Kiel nach Westerland/Sylt sowie am 04. Oktober samt Mannschaft aus Neumünster auf einer Karwendelfahrt von Nürnberg bis nach Innsbruck, wobei die E 94 579 und die 41 018 abwechselnd als Zuglok zum Einsatz kamen. Die Fahrgäste konnten auf dieser Fahrt ebenso zwischen bayrischem Leberkäse und Matjes nach Hausfrauenart, wie zwischen Franziskaner Weißbier und Holsten Pilsener wählen …

Kaum zu glauben, dass neben all diesen Fahrten auch zahlreiche Aktivitäten im Bw Neumünster, welches im Jahr zuvor offiziell und feierlich zu einem „Standort des DB Museums” gekürt wurde, zu verzeichnen waren. Mit den Lokomotiven 82 008 aus Lingen/Ems, 360 303-2 aus Hannover und 64 446 nebst V 20 036 sowie einem Skl 51 aus Glückstadt hatte sich nicht nur der Bestand an historischen Fahrzeugen, sondern damit einhergehend der Arbeitsaufwand erheblich ausgeweitet. Neben all dem hatten wir schließlich noch zahlreiche gesellschaftliche und kulturelle Veranstaltungen, wie den „Kunstflecken 2003” auszutragen.

Am Morgen des 04. Februar 2003 traf die 82 008 nach 18-stündiger Überführungsfahrt aus Lingen/Ems im Bw Neumünster ein.

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Fünf und dreißig Jahre sind seit den hier geschilderten Ereignissen vergangen. Unsere Geschichte gestaltete sich dabei stets wechselhaft und so wird es auch bleiben. Will heißen: Es kommen auch wieder bessere Zeiten. Davon sind wir felsenfest überzeugt.

Die „Rendsburger Eisenbahnfreunde e.V.”