2005 DB Museum kündigt Kooperationsvertrag

Eisenbahnfreunde schockiert: DB kündigt Vertrag über die Dampflok 012 100-4!

Verein REF wirft der Deutschen Bahn AG Rechtsbruch vor! 

Der Verein "Rendsburger Eisenbahnfreunde e.V.", welcher auf der Basis mehrerer Kooperationsverträge mit der Deutschen Bahn AG den Standort Neumünster des DB Museums ehrenamtlich betreibt und insbesondere die Schnellzug-Dampflok 012 100-4 betreut, ist schockiert!

Hintergrund ist die DB-seitige Kündigung einer vertraglichen Vereinbarung über die Schnellzug-Dampflok 012 100-4, welche erst am 01. März diesen Jahres als Fortsetzungsvertrag eines bereits bestehenden Abkommens zwischen dem Verein und der DB abgeschlossen worden ist.

Der Verein "RENDSBURGER EISENBAHNFREUNDE e.V." fühlt sich von seinem Vertragspartner auf üble Weise getäuscht und wirft der DB nunmehr massiven Rechtsbruch vor. Auf der Grundlage des nun durch die Deutsche Bahn wieder gekündigten Vertrages, erhielt besagte Lokomotive vor wenigen Monaten im DB-eigenen Dampflokwerk Meiningen zum Zweck eines langfristigen Weiterbetriebes dieser Maschine einen neuen Dampfkessel, zu dessen maßgeblicher Mitfinanzierung sich der Verein REF verpflichtet hatte. Im Gegenzug legte die DB als Stationierungsort für die 012 100-4 den Standort Neumünster des DB Museums verbindlich fest.  

Nachdem der Direktor des DB Museums Dr. Jürgen Franzke bereits im Juni den Mietvertrag für eben diesen Standort ohne vorherige Rücksprache mit dem Verein gekündigt und damit das Vertrauensverhältnis zwischen den Vertragspartnern aus Sicht der Eisenbahnfreunde erheblich belastet hatte, stellt die Kündigung des Vertrages über die Dampflok 012 100-4 für den Verein nunmehr einen klaren Rechtsbruch dar.

Fritz Wolff (56) Rechtsanwalt und 1. Vorsitzender des Vereins ist besonders sauer auf die DB. "Noch am 20. Dezember erhielt ich einen Anruf vom kaufmännischen Leiter des DB Museums Herrn Dr. Klanke, welcher in einer von mir als sehr höflich, bisweilen sogar freundschaftlich empfundenen Weise den Eindruck erweckte, dass die DB auch künftig die Zusammenarbeit mit unserem Verein fortsetzen wolle. Keinen Ton verlor dieser Herr über die bereits am 08. Dezember von ihm selbst unterzeichnete, jedoch erst am 21. Dezember in unserer Geschäftsstelle eingegangene Vertragskündigung. Und weiter: "Ich habe in 30 Berufsjahren als Rechtsanwalt manche Dreistig- und Unwürdigkeit erleben müssen, dieses Vorgehen der DB gegenüber einem langjährigen Vertragspartner kann ich nur mit einem fassungslosem Kopfschütteln zur Kenntnis nehmen.

Weil nach Ansicht des Vereinsvorsitzenden die rechtlichen Voraussetzungen für eine Auflösung des in Rede stehenden Vertrages ohnehin nicht gegeben sind, bleibt dem Verein wohl als letztes Mittel nur eine gerichtliche Überprüfung dieser Kündigung. Neben der Prüfung juristische Schritten will der engagierte Verein aber nicht kampflos aufgeben sondern auch eine breite Öffentlichkeitsaktion starten, sowie Politiker auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene um Unterstützung ersuchen. "Das sind wir", so Fritz Wolff, "unserer Mitgliedschaft, insbesondere aber den zahllosen Fahrgästen in unseren Zügen und Besuchern des Bahnmuseums in Neumünster schuldig.". Die RENDSBURGER EISENBAHNFREUNDE haben sich in den zurückliegenden Jahren mit mehr als einer halben Million Euro an eisenbahnhistorischen Projekten der DB beteiligt und erbringen darüber hinaus jährlich 6000 Arbeitsstunden ehrenamtlich für das DB Museum.

Mit diesen Kündigungen wird der Region Norddeutschland und insbesondere Schleswig-Holstein ein erheblicher Publikumsmagnet und Anziehungspunkt touristischer Ausflüge zukünftig fehlen. Die Besucher unseres Museums und die Fahrgäste unserer Züge kommen aus allen Regionen Deutschlands und teilweise sogar aus verschiedenen Ländern Europas, wie England und Dänemark. Sie reisen dafür extra nach Schleswig-Holstein.

Die Geschäftsführung