Rückblick – Ausblick
Im zurückliegenden Jahr galt das besondere Augenmerk primär unserem 25-jährigen Vereinsjubiläum, doch an dieser Stelle soll noch einmal kurz auf 2007 zurück-, sowie auf 2008 vorausgeblickt werden. Als besonders bittere Tatsache belastet unseren Verein weiterhin die fortwährenden Vertragsverletzungen durch die DBAG. Sie hatten zur Folge, dass die 012 100-4 in diesem Jahr nicht einen einzigen Zug bespannen konnte.
Mit unverschämt hohen Preisforderungen, bewusst falscher Behauptung, die Lokomotive sei überhaupt nicht betriebsbereit, der Weigerung, geeignetes Wagenmaterial zur Verfügung zu stellen sowie einer gezielt gegen unseren Verein gerichteten und wahrheitswidrigen Darstellung dieser Tatsachen hat es uns die DBAG schier unmöglich gemacht, die Lokomotive in Wahrnehmung nach wie vor bestehender Kundenwünsche der Öffentlichkeit zu präsentieren. Dabei hatten wir der DBAG Ende Oktober nochmals die Chance eröffnet, ohne „Gesichtsverlust” aus diesem Skandal herauszukommen: Wir boten eine einvernehmliche Trennung aller vertraglichen Bindungen für den Fall an, dass man uns die Möglichkeit lässt, die 012 100-4 vom Bw Neumünster aus in Eigenregie und –verantwortung zu betreiben. Doch auch das wussten die Strategen/innen in Berlin, Frankfurt/Main und Nürnberg zu boykottieren. Sie wollten uns hierfür geradezu erpresserische Bedingungen aufzuerlegen, welche zwangsläufig zur Folge gehabt hätten, dass unser Verein innerhalb kürzester Frist pleite wäre und die DBAG sodann ihr selbst eingeräumtes Recht hätte in Anspruch nehmen können, die 012 100-4 unverzüglich aus Neumünster abzuziehen. Das ist denen allerdings schon in 2007 nicht gelungen und das wird ihnen auch in 2008 und den Jahren danach nicht gelingen!
Seit kurzem ist eine längst überfällige Diskussion über Selbstbedienungsmentalitäten innerhalb unserer Gesellschaft losgetreten worden. Der Focus ist dabei auf eine relativ kleine Zahl außerordentlich mächtiger und unverschämt hohe Gehälter einstreichender Industriemanager gerichtet. Schlimm daran ist, dass diese wenigen Menschen eine unübersehbare „Vorbildfunktion” für die ihnen unterstellten Ebenen ausüben. Demzufolge sind es nicht nur die „großen” Mehdörner, Zumwinkels und Ackermänner, sondern in gleicher Weise Heerscharen kleiner Nachahmerinnen und Nachahmer eines Unternehmens, welche glauben, die Untugenden ihrer Bosse kopieren zu müssen.
Kein geringerer als Bundespräsident Horst Köhler, dem man wahrhaftig weder Populismus noch Unsachlichkeit nachsagen darf, hat dieses Problem thematisiert und dazu aufgerufen, hier mit gemeinsamen Anstrengungen gegenzusteuern. Auch wir werden da nichts unversucht lassen. Vieles deutet nämlich darauf hin, dass 2008 ein Jahr der Veränderungen in unserer Gesellschaft sein wird. Unter anderem daraus erwächst für uns die Hoffnung, dass 2008 auch für unseren Verein ein gutes Jahr werden wird. In diesem Sinne wünschen wir allen Freunden unseres Vereins ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein erfolgreiches Neues Jahr 2008.
Der Vereinsvorstand