2005 Brennpunkt: Kooperation REF – DB Museum

Brennpunkt: Kooperation REF – DB Museum

(Autor: Sven Grünwoldt, 2. Vorsitzender)

Keine vier Monate, nachdem der Fortsetzungsvertrag über den weiteren Einsatz der Dampflok 012 100-4, welcher u.a. festlegt, dass diese Lokomotive bis mindestens zum Jahr 2009 im Bw Neumünster verbleibt, zwischen unserem Verein und dem DB Museum abgeschlossen worden ist, hat der Direktor des DB Museums, Herr Dr. Jürgen Franzke den Mietvertrag für den Standort Neumünster des DB Museums ohne vorherige Absprache mit unserem Verein zum 31.12.2005 gekündigt und somit die Erfüllung des Vertrages seitens der DB erheblich in Frage gestellt.

Grundlage dieser Kündigung stellt ein sog. "DB-Vorstandsbeschluss" dar, welcher beinhaltet, 5 Museumsstandorte – darunter eben auch Neumünster – zu schließen, sowie die Abteilung "DB-Nostalgiereisen" aufzulösen. Pikant an diesem Beschluss ist, dass dieser von Dr. Franzke persönlich ausgearbeitet worden ist und es eine, wie auch immer geartete, Beteiligung der betroffenen Vertragspartner nicht gegeben hat – diese wurden vor vollendete Tatsachen gestellt. Nachdem Dr. Franzke bereits in den Jahren 1999 und 2000 eine rechtsgültige Absprache bezüglich der 012 100-4 zwischen unserem Verein und der DB zu boykottieren versuchte und unlängst sogar die Kesselinstandsetzung der 012 100-4 im DLW Meiningen abbrechen lassen wollte, stellt dieses Vorgehen nunmehr den dritten Fall innerhalb weniger Jahre dar, welcher das ansonsten sehr kooperative Zusammenwirken zwischen den REF und der DB nachhaltig belastet. 

Der Verein "RENDSBURGER EISENBAHNFREUNDE e.V." wird es in Anbetracht der finanziellen Beteiligung in Höhe mehrerer Hunderttausend Euro, sowie der in gleichem Wert erbrachten Arbeitsleistung an Projekten des DB Museums nicht hinnehmen, dass einzelne Führungskräfte innerhalb des DB Konzerns durch Rechtsbruch unserem Verein Schaden zufügen. Der Vorstand des Vereins ist bereits bei den vorgesetzten Stellen des Herrn Dr. Franzke vorstellig geworden und hat in einem Schreiben an den Vorstandsvorsitzenden der DB, Herrn Mehdorn, darauf hingewiesen, dass ggf. rechtliche Schritte gegen die DB einzuleiten seien, käme es nicht unverzüglich zu einvernehmlichen Lösung im Sinne einer beiderseitigen Vertragserfüllung. Inzwischen liegt ein erstes Gesprächsangebot des DB Museums vor.  

Die aktiven Mitglieder unseres Vereins werden ungeachtet der derzeitigen Situation weiterhin ihre Arbeitseinsätze im Bw Neumünster leisten. Wir gehen davon aus, dass es uns erneut gelingen wird, mit guten Argumenten die DB zu einer Fortsetzung der langjährigen Zusammenarbeit zu bewegen.