
Baujahr | Hersteller | Umbau (auf Öl) | Zustand | Zukunft |
1940 | Borsig / 14850 | 1958 (AW Braunschweig) | Gut (in Aufarbeitung) | Inbetriebnahme |
Dienstmasse | Höchstgeschwindigkeit | Leistung | Länge über Puffer | Bauart |
175,7 t (mit Tender) | 90 km/h | ≈2000 Ps | 23.905 mm | 1’D1′-h2 |
Stationierungen
Wo | Von – Bis |
Bw Osnabrück Hbf | 19.04.1940 – 26.09.1946 |
Bw Osnabrück Gbf | 04.11.1946 – 05.11.1947 |
Bw Osnabrück Hbf | 17.04.1948 – 27.09.1969 |
Bw Rheine | 28.09.1969 – 26.10.1977 |
Geschichte der 41 271
Am 31.01.1940 wurde sie gebaut von Borsig in Berlin-Tegel unter der Fabriknummer 14850, an die DRB – Deutsche Reichsbahn unter der Betriebsnummer 41 271 ausgeliefert und am 18.04.1940 im Reichsbahnausbesserungswerk Braunschweig abgenommen. Sie wurde dem Bw Osnabrück zugeordnet und blieb dort bis zum September 1969. Von der Baureihe 41 waren etwa 220 Maschinen zu Kriegsende in Westdeutschland verblieben. Anfang der fünfziger Jahre zeigte der Stahl, aus dem die Kessel gebaut worden waren, Ermüdungserscheinungen.
Nach mehreren Versuchen der Bahn, die Kessel zu reparieren, sah sich die DB gezwungen, in 99 Maschinen dieser Baureihe neue Kessel einzubauen. 40 Lokomotiven wurden gleichzeitig mit einer Ölhauptfeuerung ausgerüstet. Die Umbauten wurden zwischen 1957 und 1961 durchgeführt, und schon 1957 bekam 41 271 ihren von Henschel unter der Fabrik-Nr. 29 652 gebauten Neubaukessel mit Ölhauptfeuerung, welcher am 28.01.1958 abgenommen wurde. Während des Kesselumbaus wurden ebenfalls Änderungen am Umlauf und am vorderen Rahmenteil vorgenommen, die das Erscheinungsbild der Lok veränderten.
Durch den neuen Kessel und die Ölhauptfeuerung kamen die umgebauten Maschinen auf eine Leistung von 1975 PSi, was ungefähr 2000 PS entspricht.
Durch den am 01.01.1968 in Kraft getreten neuen computergerechten Nummernplan bekam sie die Nummer 042 271-7, welche sie heute noch trägt.
Am 27.09.1969 verließ die Lok ihr langjähriges Heimat-Bw Osnabrück und wurde einen Tag später am 28.09 dem Bw Rheine zugeteilt. Das Bw Rheine war einer der letzten Betriebsstellen, die noch Dampfloks einsetzen. Am 11.12.1974 bekam sie noch eine Hauptuntersuchung und fuhr noch auf sämtlichen Strecken in der Umgebung. Am 20.01.1977 war sie noch im Bw unter Dampf zu sehen, allerdings war sie dann schon am 01.02.1977 nicht mehr unterwegs und stand kalt im Rheiner Rangierbahnhof. Am 01.08.1977 erfolgte die Z-Stellung, und am 26.10.1977 wurde sie ausgemustert. In Ihren 37 Betriebsjahren hat sie ungefähr 2,5 Millionen Kilometer zurückgelegt, es sollte aber noch nicht vorbei sein!
Im Jahr 1977 reiste der Bürgermeister der Stadt Rendsburg nach Rheine, um eine Lok zu finden, welche in Rendsburg als Denkmal der Eisenbahn in der Stadt aufgestellt werden sollte. Durch einen glücklichen Zufall wählte der Bürgermeister genau die 042 271-7 unter den vielen abgestellten Loks aus, um die Lok später auf den Vorplatz des Bahnhofs aufzustellen. Die Lok wurde von der Stadt am 15.09.1977 erworben und wenig später nach Rendsburg überführt.
Bevor der Betonsockel des Denkmals auf dem Bahnhofsvorplatz gegossen wurde, beschloss der Magistrat wenige Wochen nach Überführung der Lok die Herrichtung als schleppfähiges Ausstellungsobjekt.
Am 29.09.1982 war die Geburtsstunde der Rendsburger Eisenbahnfreunde e.V., welche die Lok, die mittlerweile ein Klotz am Bein der Stadt Rendsburg gewordenen war, übernehmen. Zusammen mit dem für den Betonsockel immer noch im Haushalt festgeschriebenen Betrag von 20.000 Mark wurde die 042 dem frisch gegründeten Verein überlassen. Der Verein hatte sich nach dem jetzt aufgehobenen Dampflokverbot der Bahn zum Ziel gesetzt, die Lok betriebsfähig aufzuarbeiten und für historische Fahrten einzusetzen.
Im Jahr 1986 fand das 150-jährigen Jubiläum der deutschen Eisenbahnen im Verkehrsmuseums Nürnberg statt, welches von unvorhersehbarem Erfolg gekrönt wurde, was große Auswirkungen auf die Bemühungen des Vereins um die betriebsfähige Aufarbeitung hatte. Die Landesregierung in Kiel bekundete offizielles Interesse und stellte die finanzielle Unterstützung des Projekts für den Fall in Aussicht, dass eine Genehmigung zum Befahren des DB-Streckennetzes nachgewiesen werden könne. Und die Zentrale der DB machte eine solche Genehmigung von der bahnamtlichen Hauptuntersuchung der Lokomotive abhängig. Der Verein wurde vorerst durch einen vierstelligen Betrag aus dem persönlichen Fonds des Ministerpräsidenten unterstützt, was aber bei weitem nicht für die gesamte Aufarbeitung reichte. Alle Seiten fragten nach einem in sich schlüssigen Konzept für die noch auszuführenden Arbeiten und vor allem für die künftige Vermarktung. Ein solches Konzept konnte Ende 1986 vorgelegt werden, was grünes Licht für die Aufarbeitung gab. Der Verein arbeitetete im Rendsburger Hafen unter einem Zelt die Lok mühsam auf, viele Teile wurden privat von Mitgliedern in deren Häusern und Werkstätten aufgearbeitet. Im August 1989 wurde der neu berohrte Kessel durch den TÜV Norddeutschland abgenommen. Die Lok, die nun wieder dampfen durfte, wurde daher ab Anfang Dezember 1989 für eine notwendige Erdreichsanierung im ehemaligen Bw Neumünster als rollende Dampferzeugungsanlage genutzt und entkontaminierte das Erdreich des ehemaligen Bw Neumünster. Für die An- und Abfahrt zu den verschiedenen Einsätzen erhielt die Lok eine Lauffähigkeitsbescheinigung, da das Fahrwerk noch nicht fertig abgenommen wurde. Es dauerte bis in den Februar 1991, bis das Verkehrsmuseum Nürnberg den Antrag auf Zulassung für die Infrastruktur der DB stellte und sie in den Bestand der betriebsfähigen Museumslokomotiven einreihte.
Im Juni 1991 wurden die Arbeiten zur Hauptuntersuchung im Dampflokwerk Meiningen abgeschlossen, und die Lok fuhr am 19. Juni 1991 aus eigener Kraft von Meiningen nach Neumünster. Schon am 22. Juni folgte die erste Sonderfahrt von Hamburg nach Rendsburg. Am 04.06.1992 entgleiste die Lok mit den beiden letzten Kuppelachsen beim Herunterfahren von der Drehscheibe in Westerland, was später Schäden an den Hauptkuppellagern verursache, die ihre Ursache im Verkanten der Treibachse beim Unfall hatten. In den weiteren Jahren des Betriebs wurden weitere Untersuchungen und Ausbesserungen ausgeführt. Und es wurden viele Sonderfahrten durchgeführt, unter anderem auch mit Schwesterlokomotiven, wie zum Beispiel der 41 241, die am 09.04.1995 vor einem Sonderzug auf der Vennbahn eingesetzt wurden. Die im Jahr 1999 fällige Untersuchung der Lok wurde zugunsten der Inbetriebnahme der 01 1100 nicht vorgenommen, und die 41er verharrte in Meiningen, bis sie 2001 von dort wieder zurück nach Neumünster überführt wurde.
Nach Differenzen mit dem DB-Museum Nürnberg musste der Verein sie im Sommer 2010 aus dem Bw Neumünster entfernen. Die Lok musste im Freien abgestellt werden, allerdings wurde sie relativ schnell mit Planen abgedeckt. Im Oktober 2015 konnte die Lok wieder in den Lokschuppen Neumünster einziehen. Von 2015 bis 2022 wurde sie mit neuer Farbe versehen, und seit Sommer 2024 hat sich der Verein wieder die betriebsfähige Aufarbeitung zur Aufgabe gemacht. Momentan wird sich ein Bild vom allgemeinen Zustand gemacht, und die ersten Arbeiten am Kessel und Fahrwerk werden durchgeführt.
Laufleistung
Jahr | Laufleistung |
1991 | 6.667 km |
1992 | 8.945 km |
1993 | 4.706 km |
1994 | 6.340 km |
1995 | ? km |
1996 | 5.088 km |
1997 | 10.252 km |
1998 | ? km |







